Bereich Tiefdruck
Im Werkstattbereich “Druck” wurde 2005 der Bereich “Kupfertiefdruck” eingerichtet. Das Tiefdruckverfahren ist eine Drucktechnik, bei der die druckenden Elemente vertieft sind. Die nichtdruckenden Partien liegen auf einem konstanten höheren Niveau. Die gesamte Druckform wird vor dem Druck eingefärbt und die überschüssige Farbe danach mit einer Rakel oder einem Wischer entfernt, so dass sich die Druckfarbe nur noch in den Vertiefungen befindet. Ein hoher Anpressdruck und die Adhäsionskräfte zwischen Papier und Farbe bewirken die Farbübertragung. Das Verfahren wird sowohl im gewerblichen Tiefdruck als auch im künstlerischen Bereich eingesetzt.     Die Formen für den Tiefdruck sind, mit Ausnahme des Stahlstichs, Kupferplatten oder verkupferte Zylinder. Es gibt zahlreiche manuelle (Kupferstich, Stahlstich, Mezzotinto, Kaltnadelmanier) und manuell-chemische Verfahren (Radierung, Aquatintaverfahren, Crayonmanier, Vernis mou), die heute ausschließlich als künstlerisches Ausdrucksmittel genutzt werden. Der Druck erfolgt dabei auf Handpressen.

Zum größten Holzschnitt Braunschweigs

Kupfertiefdruck: Werkzeuge, Drucke

Kupfertiefdruck: Beschreibung der verschiedenen Arbeitsgänge

1. Die Skizze einer Akrobatengruppe dient als Vorlage für die Herstellung einer Radierung.

3. Das Motiv wird mit einer Radiernadel in den getrockneten Asphaltlack der Zinkplatte eingeritzt.

5. Der Asphaltlack wird jetzt mit einem in Terpentin getränkten Lappen entfernt.

7. Die Plattenoberfläche wird mit Gaze, Lappen und Zeitungspapier abgewischt. Die Farbe bleibt in dem tiefgeätzten Motiv zurück.

9. Gedruckt wird auf Kupfertiefdruckpapier (in unserem Fall 300g Büttenpapier), das einen halben Tag vorher angefeuchtet wird.

11. Auf der Zinkplatte platziert man das Büttenpapier, was wiederum mit einer ca. 5mm  dicken Filzplatte abgedeckt wird.

13. Das bedruckte Büttenpapier wird aus der Druckpresse entnommen und zwischen saugenden Pappen zum Trocknen gelegt. Der fertige Druck trocknet mehrere Tage.

2. Eine Zinkplatte (oder Kupferplatte) muss mit Asphaltlack beschichtet werden.

4. Die mit der Radiernadel eingeritzte Dar- stellung hat den Asphaltlack durchbrochen und das freigelegte Zink wird jetzt in einer Eisenchloridlösung tiefgeätzt.

6. Die Tiefdruckfarbe wird auf die Platte aufgewalzt.

8. Die eingefärbte Zinkplatte wird vor dem Druck auf einer Wärmeplatte leicht erhitzt.

10. Von der Wärmeplatte wird die eingefärbte Zinkplatte direkt auf den Drucktisch gelegt.

12. Die unter Druck stehende Eisenwalze der Druckpresse wird über Papier und Zinkplatte gerollt. Die ca.5mm  dicke Filzplatte puffert den Druck ab und drückt das Papier in die eingefärbte Zeichnung in der Zinkplatte.

14. Das Ergebnis: Der fertige Druck